Das Haus der Gefühle
Wir wohnen in unseren Gefühlen wie in Häusern. Es sind unsere inneren Landschaften, die unsere Entscheidungen prägen und die wiederum sind ein Zusammenspiel aller Faktoren, die von der Geburt bis zum Erwachsensein unser Ich heranbilden. Das Haus der Gefühle kann stabil sein oder fragil, seine Bausteine sind Resonanz, Heimat und das Gefühlsverlangen nach anderen Menschen. Es braucht, wie Harald Welzer in einer faszinierenden Zusammenschau psychologischer, neurowissenschaftlicher und soziologischer Befunde zeigt, eine stabile Architektur der Gefühle, damit Gemeinschaft gelingt.
Harald Welzer, geboren 1958, ist Sozialpsychologe. Er ist Direktor von FUTURZWEI. Stiftung Zukunftsfähigkeit und des Norbert-Elias-Centers für Transformationsdesign an der Europa-Universität Flensburg. In den Fischer Verlagen sind von ihm u. a. erschienen: »Täter. Wie aus ganz normalen Menschen Massenmörder werden«, »Klimakriege. Wofür im 21. Jahrhundert getötet wird«, »Alles könnte anders sein. Eine Gesellschaftsutopie für freie Menschen«, »Nachruf auf mich selbst. Die Kultur des Aufhörens« und – gemeinsam mit Richard David Precht – »Die vierte Gewalt. Wie Mehrheitsmeinung gemacht wird, auch wenn sie keine ist«. Seine Bücher sind in 21 Ländern erschienen.