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Die Adäquanz des Richtervorbehaltes im Konflikt zwischen gesetzlichen Vorgaben und praktischen Defiziten

Der richterliche Beschluss im Kontext der Historie, der Gegenwart und zukünftiger Entwicklungen
ISBN:
978-3-339-14630-4
Auflage:
Aufl.
Verlag:
Kovac, Dr. Verlag
Land des Verlags:
Deutschland
Erscheinungsdatum:
01.10.2025
Autoren:
Reihe:
Schriften zum Strafprozessrecht
Format:
Softcover
Seitenanzahl:
268
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Hinweis: Da dieses Werk nicht aus Österreich stammt, ist es wahrscheinlich, dass es nicht die österreichische Rechtslage enthält. Bitte berücksichtigen Sie dies bei ihrem Kauf.
Der Richtervorbehalt gilt als zentrales Instrument zur Wahrung der Beschuldigtenrechte im Strafverfahren. Er soll verhindern, dass staatliche Ermittlungsmaßnahmen – insbesondere solche mit erheblichem Grundrechtseingriff wie Durchsuchungen – ohne unabhängige Kontrolle erfolgen. Doch wird dieses Instrument in der strafprozessualen Praxis tatsächlich noch ausreichend geachtet? Diese Dissertation unterzieht den Richtervorbehalt einer umfassenden kritischen Analyse. Ausgangspunkt ist die Beobachtung, dass der Richtervorbehalt unter einer Vielzahl struktureller Defizite leidet – und dass die richterliche Kontrolle dadurch zur bloßen Formalie zu verkommen droht. Dies liegt nicht zuletzt an der extensiven Nutzung der Eilkompetenz durch die Polizei und die Staatsanwaltschaft. Hinzu kommen Defizite aus der Sphäre der Gerichte, wie die mangelnde Auseinandersetzung des zuständigen (Bereitschafts-) Richters mit dem konkreten Sachverhalt und seiner rechtlichen Einordnung, das ungenügende Spezialwissen der Ermittlungsrichter bei der Prüfung der Voraussetzungen der betroffenen Maßnahme und die stetig zunehmende Arbeitsbelastung an den Gerichten. Daneben sind auch Funktionsschwächen aus dem Zuständigkeitsbereich des Gesetzgebers zu verzeichnen, für welchen der Richtervorbehalt offenkundig ein Patentrezept zur Sicherung der Grundrechte darstellt. Die Autorin untersucht gibt zunächst einen Überblick über die historische Herleitung des Richtervorbehaltes und den Status Quo und ordnet die aktuellen verfassungsrechtlichen und praktischen Herausforderungen rechtlich ein. Ein Schwerpunkt liegt zudem auf dem rechtsvergleichenden Blick: Wie regeln andere Rechtsordnungen den Zugriff auf grundrechtlich geschützte Bereiche in der Strafverfolgung? Können aus den internationalen Modellen Lösungsansätze für Reformbemühungen in Deutschland abgeleitet werden? Die Autorin entwickelt konkrete Vorschläge, wie der Richtervorbehalt rechtsstaatlich gestärkt und zugleich praxistauglich ausgestaltet werden kann. Vor dem Hintergrund wachsender Eingriffsmöglichkeiten des Staates wird die Frage nach der Balance zwischen Schutz der Grundrechte und effektiver Strafverfolgung immer dringlicher.