Die Glaubwürdigkeit im österreichischen Strafverfahren
ISBN:
978-3-7097-0406-6
Verlag:
Jan Sramek Verlag KG
Land des Verlags:
Österreich
Erscheinungsdatum:
01.02.2026
Format:
Hardcover
Seitenanzahl:
550
Der Zeugenbeweis ist das relevanteste und zugleich das fehleranfälligste Beweismittel im Strafverfahren. Trotz dieses Umstands mangelt es in Österreich bislang an einer intensiven Auseinandersetzung mit der Wahrheitsfindung anhand einer Zeugenaussage. Die vorliegende Publikation zielt darauf ab, diesem Defizit entgegenzuwirken. Die Autorin arbeitet systematisch die Fehlerquellen auf, die dem Zeugenbeweis innewohnen und untersucht, wie gegenwärtig die Glaubwürdigkeit von Zeugen bzw. die Glaubhaftigkeit ihrer Aussagen beurteilt wird. Während in anderen Ländern die Aussagepsychologie längst Teil der forensischen Praxis ist, beruhen hierzulande Glaubwürdigkeitsbeurteilungen überwiegend auf subjektiven Eindrücken und Intuition, was erhebliche Risiken für die Wahrheitsfindung birgt.
Mit einem kritischen Blick auf die richterliche Beweiswürdigung und einem interdisziplinären Zugang untersucht die Autorin, inwieweit die intuitive Überzeugungsbildung objektiviert und rationalisiert werden kann. Ebenso geht sie der insbesondere für Strafverteidiger:innen relevanten Frage nach, unter welchen Voraussetzungen es zur Mitwirkung von aussagepsychologischen Sachverständigen kommen kann. Besonderes Augenmerk gilt dabei den Aussage-gegen-Aussage-Konstellationen, in denen die Glaubwürdigkeitsbeurteilung eines Zeugen häufig von verfahrensentscheidender Relevanz ist.
Auf Basis einer Bestandsaufnahme der Verfahrensrealität der Bewertung von Zeugenaussagen zeigt die Arbeit konkrete Reformansätze auf, die von der Integration aussagepsychologischer Erkenntnisse in die richterliches Beweiswürdigung bis hin zur präzisen Definition von Anlassfällen für eine Sachverständigenbestellung reichen.









