Die Sprache des Kapitalismus
Preise steigen nicht von alleine. Es gibt jemanden, der sie erhöht. Das zu verstehen, ist entscheidend, denn auch im Kapitalismus schafft Sprache Realitäten. Wenn Ökonomen, Unternehmen und die Politik Finanzkrisen als Tsunamis und Stürme bezeichnen, suggerieren sie ihre und unsere Machtlosigkeit. Es gibt aber Akteure im kapitalistischen System und es gibt Möglichkeiten, anders über Geld und Wirtschaft zu sprechen und anders davon zu erzählen.
Der Kulturwissenschaftler Simon Sahner und der Ökonom Daniel Stähr verbinden ihre Expertisen, um der Sprache des Kapitalismus und seinen (Selbst-)Erzählungen auf den Grund zu gehen: Was steckt hinter Begriffen wie »Rettungsschirm«, »Gratismentalität« und »too big to fail«? Wie können wir neue Narrative schaffen, um uns aus der scheinbaren kapitalistischen Alternativlosigkeit zu befreien und Veränderungsmöglichkeiten aufzuzeigen?
Simon Sahner, geboren 1989, ist freier Autor, Literatur- und Kulturwissenschaftler und Mitherausgeber des feuilletonistischen Online-Magazins »54books«. 2023 erschien sein Buch »Beim Lösen der Knoten – Nachdenken über Krebs«. Simon Sahner lebt in Freiburg.
Daniel Stähr, geboren 1990, ist Ökonom und Essayist. Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der FernUniversität Hagen, wo er zum Thema »Narrative Economics« promoviert. Seit 2022 erscheint seine Kolumne »Geldgeschichten« bei »54books«. Daniel Stähr lebt in Frankfurt am Main.