Die verkommene Demokratie
Die Bundesrepublik Deutschland hat sich bei ihrer Gründung eine vorbildliche demokratische Verfassung gegeben. Doch hat sich deren Anwendung zunehmend von demokratischen Prinzipien entfernt. Infolge einer unternehmerfreundlichen Wirtschaftspolitik und des Abbaus des Sozialstaats kommt wirtschaftliches Wachstum fast nur mehr einer wohlhabenden Minderheit zugute, während die Mehrheit unter materiellen Sorgen leidet. Die wachsenden Ungleichheiten erlauben es der Minderheit, immer mehr Einfluss auf die Politik zu nehmen. Gleichzeitig haben Krisen wie Flüchtlingsströme, die Coronapandemie und der Ukrainekrieg den Vorwand für Entscheidungen geliefert, die den Abstand zwischen Regierenden und Regierten vergrößert haben.
Dieses Buch analysiert den Niedergang der Demokratie, indem es die politischen Realitäten an den Ansprüchen einer demokratischen Staatsform misst. Es ist eine kritische Untersuchung aktueller politischer Entwicklungen und zeigt mögliche Lösungen auf. Für die 2. Auflage wurde das Buch vollständig überarbeitet, ergänzt und aktualisiert.
Wolfgang Plasa hat Jura in Deutschland und Politologie in Frankreich studiert und in beiden Ländern promoviert. Er war als Beamter der Europäischen Kommission in den Bereichen auswärtige Beziehungen, Entwicklungshilfe und Welthandel tätig. Er vertrat die EU als Botschafter in Chile und Algerien. Er lehrte Politologie an der Universität Yale und arbeitete als Chefberater des Präsidenten Afghanistans in Kabul.