Ökonomie als konnotative Theorie
ISBN:
978-3-7316-1166-0
Verlag:
Metropolis
Land des Verlags:
Deutschland
Erscheinungsdatum:
01.12.2015
Reihe:
Beiträge zur Geschichte der deutschsprachigen Ökonomie
Format:
Softcover
Seitenanzahl:
217
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Gustav Cohn (1840-1919) ist in heutigen dogmengeschichtlichen Darstellungen beinahe ein Unbekannter und weitgehend in Vergessenheit geraten, obwohl er in der
älteren deutschen Nationalökonomie eine wichtige Rolle gespielt hat. Zweifellos ist
Cohns Gesamtwerk aber eines der bedeutendsten Beispiele für das damalige Verständnis ökonomischer Methodologie und finanzwissenschaftlicher Expertise.
Der vorliegende Band untersucht insbesondere die methodologische und methodische Fundierung von Cohns Werk. Die oftmals verkürzende Dichotomie Sozial- versus Naturwissenschaft soll hinterfragt werden und notwendige sowie wesensbildende Elemente von Theoriebildung sollen nachvollziehbar werden. Der Schwerpunkt liegt somit in der Nachzeichnung der methodologischen Ausrichtung des Gesamtwerkes von Gustav Cohn. Dabei ist es unerlässlich, seine Methodologie, seine ethische Fundierung sowie die kulturellen Bedingungen und Folgen für eine (historisch-ethische National-) Ökonomie und sein Verständnis von Finanzwissenschaft voneinander zu trennen und detailliert zu betrachten. Zentrale
Begrifflichkeiten, wie vor allem die Differenzierung von Gesetzen des Müssens
versus Gesetzen des Sollens, und Cohns Verständnis von Ökonomie als sozialwissenschaftlicher Theorie werden durch seine methodologischen und wirtschaftspolitischen Aufsätze – sowie insbesondere sein opus magnum „System der Nationalökonomie“ nachgezeichnet – um das Gesamtwerk in Bezug auf seinen Beitrag zur ökonomischen Theorieentwicklung darzustellen. Die Studie möchte „Erhaltenswertes“ für die heutige Zeit zu Tage fördern. Neben einer breiteren Perspektive der Betrachtung ökonomischer Phänomene wird mittels Cohns Theorie gezeigt, dass die Ökonomie in Summe weit mehr als eine Subdisziplin
der Mathematik sein kann und die historisch-ethische Nationalökonomie der
Historischen Schule bei weitem keine „theoriefreie Theorie“ ist.