Rechtspositivismus und juristische Methode
ISBN:
978-3-942393-20-1
Auflage:
1., Auflage
Verlag:
Velbrück
Land des Verlags:
Deutschland
Erscheinungsdatum:
01.09.2011
Format:
Hardcover
Seitenanzahl:
238
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Die geläufige Unterstellung, das Wesen des Rechtspositivismus
liege im realitätsvergessenen Nachvollzug legislativer Vorgaben,
ist längst als Legende entlarvt. Von diesem historischen Befund
ausgehend, versucht die Studie, das Zeitalter der Vollpositivierung
allen Rechts theoretisch zu rekonstruieren: das Netz von juristischen
Kommunikationen nachzuzeichnen, das sich seit dem 18.
Jahrhundert über die Rechtswelt legte – hunderte Zeitschriften,
tausende Monographien, zehntausende Aufsätze und unzählige
Urteile, die einander widersprachen, ergänzten und korrigierten.
Daraus entwickelte sich ein Rechtsdiskurs, der sich in seiner Komplexität
bereits um die Mitte des 19. Jahrhunderts jeder Steuerung
von außen entzog. Recht-Sprechung wurde zum Selbst-Gespräch.
Die Realität des Richterstaats ist demnach keine Überwindung des
Positivismus; sie ist vielmehr dessen volle Entfaltung.
Biografische Anmerkung
Benjamin Lahusen ist seit 2015 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der juristischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin. Er hat in Tübingen, Lausanne, Berlin (HU) und New York (Columbia) Rechtswissenschaft studiert, war nach dem ersten Staatsexamen drei Jahre Doktorand am Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte in Frankfurt am Main, wurde am Berliner Kammergericht zum Volljuristen ausgebildet und hat danach fünf Jahre lang als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Rostock gearbeitet.