Facebook Pixel

Vesper im leeren Garten

Tagebuchaufzeichnungen Januar 1994 bis Dezember 1999
ISBN:
978-3-86465-204-2
Verlag:
trafo Literaturverlag
Land des Verlags:
Deutschland
Erscheinungsdatum:
25.06.2025
Format:
Softcover
Seitenanzahl:
356
Ladenpreis
25,50EUR (inkl. MwSt. zzgl. Versand)
Lieferung in 3-4 Werktagen Versandkostenfrei ab 40 Euro in Österreich
Hinweis: Da dieses Werk nicht aus Österreich stammt, ist es wahrscheinlich, dass es nicht die österreichische Rechtslage enthält. Bitte berücksichtigen Sie dies bei ihrem Kauf.
Seit der Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 sind 35 Jahre vergangen. Ein Jahrzehnt lang hat die Autorin die Veränderungen in Deutschland und Europa schreibend beobachtet. In ihrem ersten Tagebuch-Band „Es kam ein langer lichter Herbst“ schilderte die Autorin, welch gewaltiger gesellschaftlicher Umbruch im Herbst 1989 in der DDR begann, der letztlich in die deutsche Einheit führte. Der zweite Band, „Die Eleganz der Eseltreiber“ reflektiert die politische und gesellschaftliche Entwicklung von 1991 bis 1993 aus persönlicher Sicht auf. Zentrales Thema dieser Zeit war die Suche nach den Möglichkeiten individueller Existenz unter den neuen politischen und wirtschaftlichen, welche die Autorin als sehr ambivalent wahrnahm. Im nun vorliegenden dritten Band, „Vesper im leeren Garten“, der die Jahre 1994–1999 umfasst, wird deutlich, dass und warum Deutschland von der inneren „Einheit“ noch weit entfernt ist. Woher im Osten verstärkt das Gefühl kommt, fremdbestimmt, Bürger zweiter Klasse zu sein? – Nichts, was viele Ostdeutsche in der DDR geschätzt hatten, konnten sie als „Zugewinn“ ins vereinte Deutschland einbringen. Mit der sozialen Sicherheit gingen auch Selbstvertrauen und Stolz auf die eigene Lebensleistung verloren. Zudem beschworen die politischen Eliten gebetsmühlenartig, dass die DDR ein „Unrechtsstaat“ gewesen sei, in dem Mauerbau, Schießbefehl und Stasi-Terror das Leben bestimmt hätten, und gar nichts es wert wäre, positiv erinnert und bewahrt zu werden. Für die Autorin öffnete sich Anfang der 1990er Jahre ein Fenster in die „Welt“. Eine kurze Phase geistiger Emanzipation weckte die Illusion auf echte Partizipation im vereinten Deutschland. Dies zeigt sich in ihren Lebenszusammenhängen in Form des täglichen Kampfes um Anerkennung und Akzeptanz – im unbändigen Drang, neues Wissen zu erwerben, Sprachen zu lernen, Grenzen zu überschreiten, um als Mensch – mit eigenen Erfahrungen und Überzeugungen – angenommen und geachtet zu werden.