Candy Girls
ISBN:
978-3-9605447-2-2
Auflage:
Originalveröffentlichung
Verlag:
Edition Nautilus GmbH
Land des Verlags:
Deutschland
Erscheinungsdatum:
01.09.2025
Reihe:
Nautilus Flugschrift
Format:
Softcover
Seitenanzahl:
200
Junge Frauen und ihre Körper – selbstverständlich normschön, jugendlich, sexy – sind das Rohmaterial, aus dem die Musikindustrie und die Logik des Pop gemacht sind. Sie werden in Songtexten angeschmachtet und fetischisiert, beschimpft und degradiert, sie dienen auf der Bühne und im Backstage als Projektionsfläche. Weibliche Fans werden als kreischende Masse oder willenlose Groupies betrachtet, nicht fähig zu einem ernsthaften Interesse an der Musik oder einem ernstzunehmenden Geschmack. Und wenn eine Frau als Künstlerin auftritt, dann ist sie zunächst eine Frau und erst dann eine Musikerin, dann ist ihr Körper entweder zu dick, zu dünn, zu perfekt oder sonst wie falsch, dann ist sie entweder Hure oder Heilige, und dann – plötzlich – ist sie sowieso zu alt.
In einer so wütenden wie lehrreichen Mischung aus Analyse und Abrechnung zeigt Sonja Eismann, wie tief Sexismus und Ageismus in die Musikindustrie eingeschrieben sind, wie wir als Konsument*innen den male gaze erlernt und verinnerlicht haben, wie Missbrauch und Pädosexualität in fast allen Szenen und Genres akzeptiert werden. Sie schreibt über alte Männer, die minderjährige Sängerinnen sexualisierte Songs performen lassen, über die scheinbare Unmöglichkeit eines richtigen Alterns, sexistischen Musikjournalismus, Superstars wie Taylor Swift, Beyoncé oder Peaches, über Feminizide in Songlyrics – und natürlich über Beispiele der selbstbewussten Aneignung, des Widerstands, der wütenden Mittelfinger gegen das Musikpatriarchat.
»Feminismus ist nicht Fun, er ist komplex und er kotzt die Leute an – und er macht Arbeit! Und die hat sich Sonja Eismann gemacht, indem sie mit Verve und Zorn und zahllosen Beispielen beweist, wie patriarchal es in der Musikindustrie immer noch zugeht.« Christiane Rösinger
Schlagwörter
Feminismus
Rassismus
Gewalt
Alter
Sexismus
Jugend
Missbrauch
Patriarchat
Sex
Vergewaltigung
Schönheit
Pop
Musikindustrie
Popmusik
Rock
Körperbilder
Madonna
Rammstein
Taylor Swift
Eminem
Pay Gap
male gaze
Missy Magazine
Pädosexualität
Songtexte
Kanye West
Frank Zappa
Rolling Stones
Beatles
Billie Eilish
Britney Spears
Justin Timberlake
Musikjournalismus
Pädokriminalität
GTO
Booking
Peaches
Iggy Pop
Beth Ditto
France Gall
Rollermania
Fetischisierung
Serge Gainsbourg
Biografische Anmerkung
Sonja Eismann (*1973) ist Journalistin und Kulturwissenschaftlerin. Sie studierte Komparatistik in Wien, Mannheim, Dijon und Santa Cruz (USA) und war Mitgründerin des Magazins nylon und des Missy Magazine, wo sie bis heute Teil der Redaktion ist. Sie war/ist u.a. für Spex, taz, Freitag und Deutschlandfunk Kultur als Autorin und Journalistin tätig und forscht zu Genderdarstellungen im Pop. Von 2016 bis 2022 war sie Mitglied im Musikrat des Goethe-Instituts, 2024 hatte sie die Popdozentur der Universität Paderborn inne. Sie lebt in Berlin.