Kampf und Sehnsucht in der Mitte der Gesellschaft
Die Mitte der Gesellschaft ist ein exklusiver Ort: Sie ist das »Wir« in »Wir sind das Volk« und das »Du« in »Du bist Deutschland«. Während sie den Normalsterblichen Heimat bietet, bleibt sie für Menschen mit Armutszeugnis und Zuwanderungs-
geschichte unzugänglich. Häufig über Generationen hinweg. Wer das Glück hat, zur Mitte zu zählen, darf nicht nur über sich selbst, sondern auch über die Ränder bestimmen: links und rechts, oben und unten, aber auch drinnen und draußen.
Der Journalist und Theologe Stephan Anpalagan schaut genauer hin und erklärt, was »die Mitte« auszeichnet und warum sie so sehnsuchtsvoll umkämpft ist. Er zeigt, wie die Mitte nicht nur zum Dreh- und Angelpunkt in einer polarisierten Gesellschaft wird, sondern auch zum Austragungsort einer aus dem Gleichgewicht geratenen Welt. Eine scharfe und schonungslose Analyse.
Stephan Anpalagan, geboren 1984 in Sri Lanka und aufgewachsen in Wuppertal, ist Diplom-Theologe und Autor. Nachdem er viele Jahre in der Wirtschaft als Manager tätig war, ist er nun Geschäftsführer der gemeinnützigen Strategieberatung »Demokratie in Arbeit«. In seinen Texten verhandelt er die Themen Heimat und Identität. Er ist Lehrbeauftragter an der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung in NRW. In dem SWR-Podcast »Gegen jede Überzeugung« diskutierte er mit Nicole Diekmann über die kontroversen Themen unserer Gesellschaft. Zudem ist er Jurymitglied des Grimme Online Awards.