Mattmark 1965
ISBN:
978-3-03-973072-8
Auflage:
1. Auflage 2025
Verlag:
Rotpunktverlag
Land des Verlags:
Schweiz
Erscheinungsdatum:
06.08.2025
Bearbeiter:
Format:
Buch
Seitenanzahl:
152
Am 30. August 1965 donnerte eine Eislawine auf die direkt unter dem Allalingletschers liegenden Arbeiterbaracken für den Bau des Staudamms Mattmark und begrub 88 Menschen unter sich; 56 kamen aus Italien.
Die Herausgeberin Elisabeth Joris lässt die als Arbeitnehmerinnen oder Familienangehörige in den Bau des Staudamms involvierten Frauen zu Wort kommen. Sie beleuchtet zudem die Unterschiede in der Erinnerungskultur. In der Schweiz steht Mattmark heute vorwiegend für einen beliebten Wanderweg, der das Saastal mit dem italienischen Macugnaga verbindet und, so Andreas Weissen, früher als Schmugglerpfad diente. Sehr unterschiedlich fällt auch die Deutung der Gerichtsurteile aus, die sieben Jahre nach der Katastrophe die Verantwortlichen von jeglicher Schuld freisprachen. Kurt Marti ergänzt die Erkenntnisse seiner Beschäftigung mit dem Prozess durch die Analyse der seit 2022 öffentlich zugänglichen Akten, die seine These von der einseitigen Sicht der Richter bestätigten. Vasco Pedrina beschreibt die Bedeutung von Mattmark für den Wandel der gewerkschaftlichen Migrationspolitik zur Zeit der Schwarzenbach-Initiative, als aus der Ablehnung der Zugewanderten als Konkurrenz eine solidarische Interessenvertretung wurde.
Schlagwörter
Verantwortung
Solidarität
Trauer
Gastarbeiter
Akteneinsicht
investigativ
Gewerkschaftsgeschichte
Frauengeschichte
Wallis
Gerichtsurteil
Geschlechtergeschichte
Kurt Marti
skrupellos
88 Tote
Belluno
Saastal
Eislawine
Macugnaca
verschüttet
Vasco Pedrina
Schmugglerwege
Andreas Weissen
Lawinenunglück
Allalingletscher
Gletscherabbruch
Sicht der Frauen
Staudamm Mattmark
verantwortungslos
italienische Arbeiter
Bauarbeitergewerkschaft
Italien und die Schweiz
Aktenverschluss bis 2022
Katastrophe von Mattmark
Biografische Anmerkung
Elisabeth Joris (Herausgeberin und Autorin), 1946 geboren, ist freischaffende Historikerin in Zürich. 1986 gab sie zusammen mit Heidi Witzig das Standardwerk Frauengeschichte(n). Dokumente aus zwei Jahrhunderten zur Situation der Frauen in der Schweiz heraus, das 2021 in 5., erweiterter Auflage in Zusammenarbeit mit der Historikerin Anja Suter erschienen ist. Sie hat zahlreiche Beiträge und mehrere Bücher zur Frauen- und Geschlechtergeschichte veröffentlicht, ebenso zu Aspekten der Migration, zur Entwicklung im Alpengebiet, so auch im Zusammenhang mit der Geschichte großer Infrastrukturprojekte wie dem Bau von Tunneln und Staumauern.